Sind sie abergläubisch oder nicht? Ausgerechnet am Freitag, dem 13., stellten sich die Direktkandidaten für den Bundestag dem Kreuzverhör der TA-Moderatoren Vera Dähnert und Frank Göbel. Die Frage, ob sie an dem Tag die schwarze Katze fürchten, wurde durchweg verneint. Lediglich der gestrige Autobahn-Stau könnte nach Ansicht des FDP-Politikers eine Tücke des Datums gewesen sein.
Roland Buttgereit (FDP), Petra Heß (SPD), Frank Kuschel (PDS) und Claudia Nolte (CDU) vom Wahlkreis 193 Gotha/Ilm-Kreis hatten sich - flankiert von TA-Journalisten - im Halbkreis auf der Bühne des "Lindenecks" in Arnstadt platziert. Lediglich der Kandidat der Grünen, Bernd Hornaff, blieb der Veranstaltung fern.
Die Gothaer Redaktionsleiterin Vera Dähnert hatte die Direktkandidaten kurz vor der Polit-Show in einem kleinen Quiz (mit Augenzwinkern) getestet. Sie wollte prüfen, wie gut sich die Kombattanten in ihrem Wahlkreis auskennen. Deren Anhänger von den jeweiligen Parteien sowie viele Arnstädter waren gekommen und heizten mit ihren (teilweise schriftlich formulierten) Fragen die Stimmung an, vielfach mit lautem Klatschen, aber auch Buh-Rufen. Daniela Andree aus Arnstadt hatte fragend formuliert, warum Claudia Nolte nicht in das Kompetenzteam von Edmund Stoiber aufgenommen worden ist. Darauf Nolte: das Kompetenzteam sei zu klein, so dass sich nicht alle darin finden könnten. Frank Thies aus Arnstadt hatte das Kardinalthema "Arbeitslosigkeit" aufgeworfen. Speziell an die FDP war die gleichlautende Frage von Alexandra Leykauf gerichtet, deren Mutter nach unzähligen Bewerbungen mit 45 Jahren keine Arbeit erhalten hat. Bei diesem Schwerpunktthema schieden sich die Geister. Frank Kuschel meinte, dass die Arbeitslosigkeit genau so teuer wäre, als wenn man die Arbeitslosen in Arbeit bringen würde. Aber das sei eine Frage der Logistik. Dabei gab es ebenso laute Zwischenrufe wie zur von Claudia Nolte vertretenen Meinung zur Bildungspolitik, wobei sie vom Publikum und Petra Heß attackiert wurde.
Marlis KIESEWALTER