"Das Aufstellen von Kandidaten und Listen in den Bundesländern sind Angelegenheit des jeweiligen Landesverbandes, nicht des Bundesvorstandes". Dass für Christian Lindner seine eigenen Worte offenbar nicht uneingeschränkt gelten, das bemängelt der Kreisvorsitzende der FDP im Ilm-Kreis, Martin Mölders, in einer Pressemitteilung.
"Durch die öffentliche Drohung des Bundespräsidiums der FDP mit massiven Sanktionen auch wirtschaftlicher Art gegen unseren Landesverband wird die rote Linie von der Meinungsfreiheit zur Meinungsdiktatur überschritten. Ohne Not lässt sich das Bundespräsidium vor den Karren derjenigen spannen, die nach dem 5. Februar auch vor Drohungen mit erheblichen Nachteilen für die Bundespartei oder auch Gewalt gegen Personen und Einrichtungen nicht zurückschreckten, um die eigenen politischen Ziele durchzusetzen, aber auch die eigenen Posten zu sichern" so Mölders weiter.

Thomas Kemmerich habe nun in einem Tweet seine Meinung geäußert, die man teilen könne, oder eben auch nicht. Bis zum heutigen Tage gebe es jedoch keine einzige Äußerung von Ihm, die ihn in irgendeiner Weise mit rechtsradikalem Gedankengut in Verbindung bringen könne. Die permanente Etikettierung diene eher der Desavouierung und dem "Mundtotmachen" eines kritischen Geistes, der stets die Fahne der Sozialen Marktwirtschaft hochhalte.
"Bei dem heutigen Hang zum Staatsinterventionismus ist es natürlich unbequem, immer wieder auf die verheerenden Folgen staatlicher Planwirtschaft hingewiesen zu werden. "Einfacher ist es, das Etikett "Rechts" oder gleich "Rechtsradikal" draufzukleben und damit abzukanzeln. Von den roten und grünen Sozialisten ist man das ja gewohnt, von den eigenen Parteifreunden hätte ich jedoch das erwartet, was Wesenskern einer liberalen Partei ist: Individuelle Eigenverantwortung und Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit sowie Toleranz und Respekt im politischen Diskurs. Davon lebt unsere Demokratie und freiheitliche Gesellschaftsordnung. Die FDP sollte eine Bastion gegen die schleichende Abschaffung dieser Ordnung sein und sich nicht zum Handlanger sozialistischer Systemveränderer machen", erklärt Mölders.
Im Hinblick auf den Landesverband gebe es natürlich auch unterschiedliche Meinungen, die leider oft auf unangemessene Art und Weise öffentlich diskutiert würden. Wettbewerb sei grundsätzlich zu begrüßen, sowohl um die besten Lösungen und Ideen als auch um Posten und Ämter. "Thomas Kemmerich ist gewählter Landesvorsitzender, der unsere volle Unterstützung hat. Auf dem Landesparteitag im November gibt es die Plattform, kontrovers zu diskutieren. Nach den demokratischen Regeln wird dann ein Landesvorsitzender gewählt, der dann von allen zu akzeptieren ist. Auch von einem Bundespräsidium!"


gez. Martin Mölders, Vorsitzender FDP Ilm-Kreis