"Die Gebietsreform der Landesregierung dient im Grunde dem sozialistischen Gesellschaftsbild dieser Landesregierung, das auf Verstaatlichung und Zentralismus setzt statt auf demokratische Beteiligung und Bürgernähe" - so Martin Mölders, der Kreisvorsitzende der Liberalen im Ilm-Kreis.

"Zukunftsfestigkeit" und eine "effiziente Verwaltung" seien letztlich Worthülsen, die ohne Inhalt blieben. Dass die Kosten sinken würden, behaupten nicht einmal mehr die Linken selbst - im Gegenteil "gehe es gar nicht um Geld sparen", wie Staatsminister Hoff auf einer Veranstaltung zum Thema mitteilte. Die FDP befürchtet nicht nur steigende Kosten der Verwaltung, die letztlich von den Bürgern aufzubringen seien, sondern die vor allem auch einen Rückgang des Engagements der Bürger für "ihre" Kommune oder Gemeinde, wenn die Entscheidungen an anderer Stelle getroffen werden. Auch die Bereitschaft zur Mitarbeit im Kreistag oder seinen Ausschüssen dürfte deutlich geringer werden, wenn Fahrtzeiten sich vervielfachen. Zudem hätten die Bürger mehr Zeit und auch Geld aufzuwenden, um zentralisierte Ämter und Behörden aufzusuchen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des renommierten IFO-Institutes, das Gebietsreformen und deren Folgen in einigen Bundesländern untersucht hat, bestätigt alle unsere Befürchtungen", so Mölders weiter. "Die Politikverdrossenheit und Abwendung von der Kommunalpolitik haben danach stark zugenommen - offenbar ist "durchregieren" das Ziel." Bürgernähe und Bürgerbeteiligung, Vielfalt und Gestaltungsfreiheit entsprächen ohnehin nicht dem Gesellschaftsbild dieser Regierung. "Will man Thüringen verwaltungsmäßig wirklich zukunftsfest machen, muss auf der Basis einer Aufgabenkritik eine Verwaltungs- und Funktionalreform angegangen werden, in der u.a. die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation mit Ämtern und Behörden genutzt werden. Diese Hausaufgaben muss man dann aber auch machen. Die Planspielchen auf der Landkarte sind für die Zukunft unseres Landes nicht nur sinnlos, sondern sogar gefährlich."