Landtagswahlen 2014

...nun sind wir auch hier künftig in der außerparlamentarischen Opposition.

Die gestrige Landtagswahl hat gezeigt, dass sich ein bundesweiter Trend nicht so leicht stoppen oder gar umkehren lässt. 2,5% im Landesdurchschnitt bedeuten deprimierend wenig Zustimmung - aus meiner Sicht jedoch weniger zur Arbeit unserer Fraktion in den letzten 5 Jahren, die sicherlich eine bessere Resonanz verdient gehabt hätte.

Dennoch zunächst von dieser Stelle aus der Dank an diejenigen, die mir ihre Erststimme und uns ihre Zweistimme gegeben haben - für mich und für uns Ansporn, auch weiterhin für die liberale Sache einzustehen und sich vom derzeitigen Trend nicht entmutigen zu lassen.


Sicherlich stelle auch ich mir nach so einem Ergebnis die Frage, warum ich mich in meiner Freizeit für etwas engagieren soll, das offenbar derzeit von den meisten Bürgern gar nicht erwünscht ist. Im Gegenteil erlebt man als Liberaler derzeit eine massive Ablehnung, die von gemäßigteren Zeitgenossen in Form von Spott oder Häme, von den ewigen Dumpfbacken in Form von Beschimpfungen geäußert wird.

Gleichwohl ändern auch solche Wahlergebnisse nichts an meinen Überzeugungen - und verstärken damit meine Bedenken und Befürchtungen bezüglich der Richtung des politischen Trends. Wenn 25 Jahre nach dem Fall der Mauer ernsthaft ein Sozialist Ministerpräsident werden kann, scheint bei vielen in Vergessenheit geraten zu sein, was 40 Jahre Sozialismus hier hinterlassen hatten. Nun ist der Wohlstand offenbar so groß, dass man glaubt, sich wieder mal ein sozialistisches Experiment leisten zu können. Ähnliches offenbar auf der anderen Seite des politischen Spektrums - gemein ist beiden der Ruf nach immer mehr und einem immer stärkeren Staat.

Diese Experimente sind zum Scheitern verurteilt -Beispiele haben wir vor der Haustür. Der Trend dort geht bereits wieder in Richtung Liberalisierung, Deregulierung und damit mehr Marktwirtschaft - bedauerlich, dass erst ein entsprechend großer Leidensdruck entstehen muss, um sich wieder auf die Stärken des Systems Marktwirtschaft und die Wurzeln des Wohlstandes zu besinnen.

Trotz dieses und der vorangegangenen Wahlergebnisse - wer sich zurückzieht, überlässt den anderen das Feld und gibt seine Sache auf. Allerdings sehe ich im politischen Umfeld derzeit keine Partei, der ich das Feld überlassen möchte - insoweit ist ein Rückzug keine Option. Ohne parlamentarische Anbindung wird die Arbeit in jeglicher Hinsicht nicht einfacher werden. Wir werden uns anders aufstellen und sicherlich an einigen Stellen Einschnitte hinnehmen müssen - eins werde ich und werden wir jedoch auf jeden Fall nicht: das Feld räumen!

Grüße aus Arnstadt

Martin Mölders
Kreisvorsitzender FDP-Ilmkreis