Die FDP des Ilm-Kreises wählte bereits am 02. Mai im Rahmen einer turnusgemäßen Mitgliederversammlung im Café Brömel in Stadtilm Ihren Kreisvorstand neu. Zum Vorsitzenden wurde erneut der Arnstädter Martin Mölders gewählt, der nun seit 2013 ununterbrochen den Kreisverband anführt. Seine Stellvertreter, Annette Engel-Adlung und Christian Stonek, auch beides Arnstädter, wurden ebenso im Amt bestätigt wie die zu Beisitzern gewählten Frank-André Thies (Stadtilm), Claus-Carl Jakob (Arnstadt), Martin Hofmann und Malte Grunert (beide Ilmenau). Alter und neuer Schatzmeister ist Christopher Steinbrück (Wipfratal).

Natürlich wurden auch aktuelle Themen diskutiert, dazu hatten sich neben der FDP-Landtagsabgeordneten Franziska Baum auch Landesvorstandsmitglied Petra Teufel, Landesgeschäftsführer Tim Wagner sowie die Klettbacher FDP-Bürgermeisterin Franziska Hildebrandt in Stadtilm eingefunden.
Mölders kritisierte vor allem die mangelnde Sichtbarkeit liberaler Positionen in der derzeitigen Ampelkoalition in Berlin, auch wenn die Pandemiebekämpfung sowie der Krieg in der Ukraine derzeit von allen regierenden Parteien grundlegende politische Volten erfordere. Gleichwohl dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass liberale Positionen gänzlich aufgegeben würden! "Die sogenannten Krisen wirken im Grunde wie Brandbeschleuniger, wie unter einem Brennglas werden die sich seit Jahren verschärfenden Probleme noch einmal deutlicher!" Zu nennen seien vor allem die Folgen des demografischen Wandels mit zunehmender Vergreisung und gleichzeitigem Arbeitskräftemangel, der das Wirtschaftswachstum bremst und über massive Umverteilung zu Wohlstandsverlusten führen werde. Durch die massive Inflation, die durch die sträfliche Untätigkeit der EZB noch befeuert werde, sei derzeit nur ein Vorgeschmack auf künftige Verwerfungen. Die immensen Kosten der sog. Energiewende kämen noch dazu, steigende Energiekosten sowie die Abschaltung der wetterunabhängigen Grundlastversorgung mit Strom und die immer häufigeren Abschaltungen beschleunigten zudem die Abwanderung der energieintensiven Industrie.
Scharfe Kritik übte Mölders auch an der Politik der EU. "Das Gebäude der EU und die Einführung des Euro wurden errichtet auf Verträgen zwischen souveränen Staaten. Eine Haftungsunion i.S. einer Vergemeinschaftung von Schulden, die no-bail-out Klausel, Maastricht-Kriterien als Beispiele: die Regeln werden nicht nur ignoriert, die Verstöße dagegen werden trotz der Offensichtlichkeit von führenden Politikern sogar noch bestritten." Nicht zuletzt diese Unglaubwürdigkeit sei Ursache für Politikverdrossenheit und den wachsenden Zulauf zu linken und rechten Populisten. "Wenn hier nicht sehr schnell wieder Vertrauen in die Demokratie geschaffen wird, werden die notwendigen unpopulären Maßnahmen zur Bekämpfung der Probleme die Gesellschaft zerreißen und die Demokratie als erstrebenswerte Gesellschaftsform weiter diskreditieren. Wir brauchen eine Zeitenwende - in allen Bereichen, jetzt!"

gez. Martin Mölders, Vorsitzender FDP Ilm-Kreis