"Mit einiger Verwunderung verfolgen wir, wie die aktuelle Debatte zum möglichen "Natur-Sport-Park" Lindenberg momentan in der Öffentlichkeit geführt wird", so der FDP-Vorsitzende des Ortsverbandes der Liberalen, Jan Ehemann. Erfreulicherweise meldeten sich hierzu viele verschiedenen Interessengruppen Wort, überflügelten sich aber teilweise im Dramatisieren und Polarisieren.
Wenn beispielsweise in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister geschrieben stehe, "Bei der Realisierung der Variante B wird der gesamte Lindenberg unwiederbringlich zerstört.", dann entbehre das doch jeglicher Grundlage. Bereits auf der öffentlich einsehbaren Präsentation zur Machbarkeitsuntersuchung stünden folgende wesentliche Punkte:
• Projektumsetzung zwingend im Einklang mit der Natur
• Charakter/Erscheinungsbild des Berges nicht wesentlich verändern
• hauptsächlich Angebote umsetzen, die wenige Eingriffe in die Natur bedeuten
Darüber hinaus sei alleine die Vorstellung, der aktuelle oder zukünftige Stadtrat könne allen Ernstes einen Beschluss fassen, der die "Zerstörung des Lindenberg" zur Folge hätte, sehr befremdlich.
"In einer Demokratie hat nicht zwingend derjenige Recht, der sich am lautesten und drastischsten zu Wort meldet." so Ehemann weiter. Die FDP-Ilmenau fordere daher Bürgerinnen und Bürger, Parteien und Interessengruppen auf, zu einer sachlichen Debatte zum Lindenberg zurückzukehren.
"Nichts tun ist keine Option. Die zahlreichen illegalen Mountainbikestrecken auf den Bergen rund um unsere Stadt und deren intensive Nutzung sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der MTB-Sport sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Hier kommen sich bereits jetzt Wanderer, Jogger, Geochacher und Mountainbiker regelmäßig in die Quere. Gerade den Mountainbikern müssen wir die Möglichkeit bieten, ihrem Hobby auf legalen und ausgewiesenen Strecken nachzugehen."
Dies erhöhe die Attraktivität der Stadt Ilmenau sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Zudem verbessert sich auch die Qualität der Wald- und Wanderwege an anderen Stellen, wenn dort bergab-rasende Mountainbiker den Weg nicht mehr kreuzten.
Auch die weiteren angedachten Nutzungsideen der Machbarkeitsuntersuchung könnten die Attraktivität der Stadt und der Region weiter steigern. Im Detail müsse aber nach konsensfähigen Lösungen gesucht werden. So sollte man beispielsweise darüber nachdenken, den vorhandenen alten Skilift zu ertüchtigen oder zumindest die dort schon vorhandene Schneise für einen neuen Lift zu nutzen anstatt eine neue Schneise auf der anderen Bergseite zu schlagen.
Natürlich solle und müsse die zukünftige Lösung, wie auch immer sie am Ende aussehen werde, im Einklang mit der Natur stehen. "Aber das ist auch kein Widerspruch zum grundsätzlichen Vorhaben, denn die angesprochenen Zielgruppen wollen ihre Aktivitäten ja gerade in der Natur erleben." erläutert der Liberale.
Sicherlich dürfe der "Natur-Sport-Park" auch den Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt Ilmenau nicht sprengen, auch und gerade im Hinblick auf mögliche Folgekosten.
Und ohne die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ilmenau sei dieses Vorhaben ohnehin nicht umsetzen.
Wir appellieren an alle Beteiligten, die weitere Debatte und Entscheidungsfindung sachlich und zielorientiert zu führen, um schlussendlich ein für alle tragfähiges Ergebnis zu erzielen.
Jan Ehemann
Vorsitzender Ortsverband FDP-Ilmenau