Die "Freien Demokraten sehen im Deutschen Handwerk ein internationales Markenzeichen". Einige Freie Demokraten fordern allerdings gegenwärtig "eine Überprüfung für die Einführung der Meisterpflicht in bestimmten Berufen".

Die FDP-Ilmkreis lehnt neue Forderungen nach einem Meisterzwang im Deutschen Handwerk nachdrücklich ab. Die spezifischen Interessen von Handwerkskammern gilt es zugleich kritisch zu hinterfragen. Als Universitätsabsolvent mit Bachelorgrad kann man Firma gründen; hierfür bedarf es keines Masterabschlusses und auch keines Meisterbriefes. Warum sollte dies nicht auch für einen gut ausgebildeten Handwerksgesellen gelten? Der Meister sollte entsprechend ein freiwilliges Allroundzertifikat mit besonderer "meisterlicher" Zusatzausbildung und ein Aushängeschild im Beruf sein.

Der Meisterbrief wurde nie abgeschafft. Der Meisterbrief kann entsprechend auch weiterhin Qualitätssiegel und -maßstab sein, darf aber von Seiten der Politik nicht per Order di Mufti bzw. per Verordnung erlassen werden, nur weil teure bürokratische Strukturen vorhanden sind und von Seiten der Handwerkskammern Gesetze zur dauerhaften Sicherung dieser Strukturen gefordert werden.

Die Neueinführung des Meisterzwanges käme einer Klientelpolitik gleich, die bürokratische Strukturen wirtschaftlich begünstigt und sich erkennbar gegen ein übergeordnetes gesamtgesellschaftliches Interesse und den Fachkräftemangel in der Bundesrepublik Deutschland richtet. Gleichzeitig bekennt sich die FDP-Ilmkreis deutlich zu dem Ziel, die duale Ausbildung aufzuwerten und auch die Ausbilder im Handwerk zu stärken. Der Meisterbrief kann ein wesentlicher Bestandteil sein, um die berufliche Bildung in kleinbetrieblichen Strukturen zu fördern. Dahinter steht gleichwohl ein von breiten Teilen der Bevölkerung getragenes gesamtgesellschaftliches Interesse.