Nein zu Nazis / Arnstadt wählt jung

Der Überfall auf einen Südafrikaner in Arnstadt lässt tief blicken. "Wenn jemand Scheiß Schwarzer ruft, muss niemand mehr prüfen, ob ein ausländerfeindlicher Hintergrund vorliegt.", so die Reaktion von Bürgermeisterkandidat Dirk Sterzik.

Arnstadt ist immer wieder Treffpunkt für die rechte Szene. Abgesperrte Straßen, ein Polizeiaufgebot, das seines gleichen sucht und Gegendemonstrationen Linker Automer. So wie Anfang März geschehen und für Anfang April geplant.

Die Bilder gleichen sich und auch die im Vorfeld ablehnende Haltung des amtierenden Bürgermeisters Hans Christian Köllmer, ist den Jugendlichen bekannt. Wen wundert es da, dass sich junge Menschen von der Politik distanzieren. Sie wollen damit nicht in Zusammenhang gebracht werden. "In vielen Gesprächen, die ich mit Jugendlichen geführt habe, bestätigt sich, dass nicht grundsätzliches Desinteresse an Politik und gesellschaftlichem Leben vorhanden ist.", so Dirk Sterzik. Alle jungen Menschen haben Hoffnungen und Wünsche und sie wissen genau was zu ändern ist.

Für die Bürgermeisterwahl am 07.Mai 2006 sollten die Kandidaten genau diese Wünsche als Herausforderung betrachten. In einer Veranstaltung, die für April geplant ist, sollen die Jugendlichen das Zepter in die Hand nehmen, den Kandidaten ihre Fragen stellen und die Moderation übernehmen.

Mit dem Aufruf: Arnstadt wählt jung! fordert Bürgermeisterkandidat Dirk Sterzik seine Gegenkandidaten auf, sich diesem Motto zu stellen. "Die Jugend schaut genau hin und erwartet viel, sie hat es aber satt für dumm verkauft zu werden", so Dirk Sterzik zu seiner Motivation.

Wenn alle, Schulen, Eltern, Großeltern und Medien sich einbringen erreicht Arnstadt etwas Einmaliges: den höchsten Prozentsatz an jugendlichen Wählern Thüringenweit.