Knappe Kassen, Lehrermangel, Bevölkerungsrückgang - für die Mehrheit der Kreistagsmitglieder im Ilm-Kreis existierten diese Probleme offenbar nicht. In seiner gestrigen Sitzung beschloss der Kreistag, in der Gemeinschaftsschule in Stadtilm für derzeit 19 Schülerinnen und Schüler eine gymnasiale Oberstufe einzurichten.

Vorgetragene Bedenken hinsichtlich der Kosten, der fehlenden Lehrer und Räumlichkeiten sowie der Unmöglichkeit, den Schülern und Schülerinnen überhaupt Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Kursen, die annähernd vergleichbar mit denen an den bestehenden Gymnasien sind, machen zu können, wurden als rückwärtsgewandt und grundsätzliche Verweigerungshaltung abgetan. Für die vor allem aus dem linken Spektrum ideologisch bevorzugte Gemeinschaftsschule sei das ein Schritt in die richtige Richtung und ein Signal für die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung auch der Menschen im ländlichen Raum. Die anderen Schulen zu schwächen und die jungen Menschen in Ihren Bildungsmöglichkeiten einzuschränken als Erfolg zu feiern und dabei noch die Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger zu verbrennen, gelingt sicherlich nur bei dem Blick durch die rosarote Brille bildungspolitischer Träumer. Ganz realistisch hingegen nimmt man für die eigenen Ziele auch gerne die Stimmen der ansonsten doch so verhassten "Faschisten" mit. Die Zeichen der Zeit sind offenbar noch nicht bei allen angekommen, in den kommenden Haushaltsberatungen wird man aber auch an den unbequemen Wahrheiten nicht vorbeikommen.



Arnstadt, 09.02.2023
gez. Martin Mölders, Vorsitzender