Kleine Kommunalwahlen

ARNSTADT (mk). Er könne es zwar theologisch nicht begründen, aber in den Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr - genau in der Silvesternacht - festigte sich bei ihm der Gedanke: Pfarrer Dirk Sterzik will Bürgermeister von Arnstadt werden. Als Kandidat der FDP will er antreten und aus Arnstadt eine Goldgrube machen. Eingerahmt von würdigen Herren der FDP, Geschäftsleuten und seinem Werbeteam Ines Richter & Co stellte sich der 40-jährige Dirk Sterzik - Gefängnisseelsorger in Gräfentonna - gestern in der Arnstädter Riedschenke der Presse vor. Seine Entscheidung sei gewissermaßen die Konsequenz aus seinem Rücktritt als Finanzausschussvorsitzender vor geraumer Zeit. Sterzik ist als Stadtrat in der Fraktion Bürgerforum/FDP engagiert und hatte sich aus Protest über die Finanzmisere in Arnstadt, in Thüringen und in Deutschland von seinem Vorsitz getrennt. Doch man dürfe nicht nur Kritik üben, sondern müsse selbst mit anpacken. "Was hier vor sich geht, deprimiert gewaltig", sagte er. Es gebe zwar im Stadtrat viele gute Ideen, engagierte Abgeordnete in allen Fraktionen, das meiste würde jedoch dann blockiert durch Polarisierung. Es klingt fast wie ein Paradoxon: Für Sterzik sei Arnstadt ein "wirtschaftlicher Sanierungsfall", aber es gebe viele Chancen, "denn eigentlich ist Arnstadt eine Goldgrube." Dieses Gold wolle er zum Glänzen bringen. Aufschwung in der Tourismusbranche nannte er als einen Punkt, da habe er durch sein Romanik-Projekt viel Erfahrung. Auch wisse er dadurch, wie gut man an Fördermittel herankomme, man müsse nur kluge Formulierungen für die Begründung wählen. Das wolle er für Arnstadt nutzen, die Stadt aufblühen lassen.

Dirk Sterzik war bereits Landtagskandidat für die FDP, ebenso Kreistagskandidat - nur im Stadtrat hatte es bei den Kommunalwahlen geklappt. Ob er der gemeinsame Kandidat der Fraktion Bürgerforum/ FDP werde, das wäre noch nicht sicher.

25.01.2006 Thüringer Allgemeine